Sophia Mewes

Rohes Material auf einer Baustelle.

Eine Baustelle, die seit vielen Jahrzehnten leer steht.

Kinder, die nur noch sich selbst haben, spielen manchmal auf dieser Baustelle.

Ein ausgestorbenes Feld, welches sie beheimaten.

Kleine Ecken lassen einen die Präsenz dieser Kinder spüren.

In einer Welt, in der es keine Spielplätze mehr gibt.

Lose Drähte, kaputte Glühbirnen, Tücher.

Gesammelte Überreste einer einst intakten Zivilisation und längst verworfener Strukturen.

An manchen Tagen bleiben auch die Kinder verschwunden.

Ihre Spuren sind jedoch zu lesen, wenn man sie sehen will. 

Filigrane Muster, von Hand geschaffen, in Sand; kleine Türme, gebaut aus verbliebenen Schneckengehäusen; kleine Unterschlupfe, gemütlich hergerichtet, die an frühere Behausungen erinnern; Spielzeug aus Draht gebogen, hängend an losen Kabeln; glänzendes Plastik, gehäuft zu einem grossen Bett, welches im Wind knistert; Sammlungen von Insekten, fein geordnet in kleinen Behältern; alles Gesten von bedachten, vorsichtigen Händen.

Die Kinder finden Trost an diesem Ort; der Ort nährt sie, wenn es sonst niemand tut. Sie haben gelernt, sich selbst zu nähren. 

Sie haben alles, was sie brauchen.

Ihr habt es ihnen hinterlassen; und sie danken euch dafür.

Nun verarbeiten sie es, um es zu hinterlassen;

ohne die Vorstellung, jemals gefunden zu werden.